Don’t Forget The Poets #20 – The Music of Joe Henderson

Jazz
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  Freitag, 3. März 2023 20:15

Jazzmusiker sprechen oft über ihre Einflüsse. Welche Musiker haben sie besonders geprägt, waren wichtig für ihre musikalische Entwicklung, welche waren Vorbilder für sie? Woran haben sie sich orientiert? Einer wird fast immer – und nicht nur von Saxophonisten – genannt: Joe Henderson.

Er hat mit seinem Spiel, seinen Kompositionen und seinen Improvisationen den Jazz auf stille Art verändert. Sein Einfluss auf nachfolgende Generationen ist ähnlich gross wie der von John Coltrane oder Wayne Shorter. Bei Joe Henderson äussert sich die Einflussnahme aber subtiler.

Er war ein akribischer Arbeiter mit rundem, kraftvollem Sound, der sich ausschliesslich dem Tenorsaxophon verschrieben hatte. Ein bedacht-virtuoser Improvisator, einer, der nicht ausschliesslich aus dem Bauch heraus drauflos spielte. Der zierliche Mann mit sanftem Blick durch starke Brillengläser und einem Dickicht-Bart fand überlegt und überlegen Wege durch Harmonien und Strukturen, auf die sonst keiner kam.

Gemeinsam mit Jochen Baldes am Tenorsaxophon und Tobias Hunziker am Schlagzeug, tauchen Pianist Christian Rösli und Kontrabassist Andreas Zitz in ihrer mittlerweile 20. Folge von «Don’t Forget The Poets» ein, in die musikalische Welt des Joe Henderson – genau die richtige Hommage an einen, der mit leiser, konsequenter Arbeit Unerhörtes zuwege brachte und der am 24. April dieses Jahres 86 Jahre alt geworden wäre.

Jochen Baldes (ts, ss), Christian Rösli (p), Andreas Zitz (db), Tobias Hunziker (dr)

https://www.jochenbaldes.ch
https://www.dont-forget-the-poets.ch


Interessant zu wissen:

Jochen Baldes
Tenorsaxophone and Sopranosaxophone

Studium mit Diplom an der Swiss Jazz School in Bern

Auftritte im In- und Ausland u. a. an den Jazzfestivals Montreux, Willisau, Schaffhausen, Terneusen NL, Grahams- town SA, Splashy Fenn SA, Voronezh RU, Kursk RU. Tourneen und Konzerte in der Schweiz, Italien, Holland, Deutschland, Österreich, Frankreich, Kuba und Südafrika, Russland.

Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Uwe Timm anlässlich der Veröffentlichung seines Romans «Rot».

7 Jahre Jahre Vorstandsmitglied, als Vertreter der Musikergemeinschaft, im Jazzclub Moods, Zürich.
Bandleader der Gruppen «Jochen Baldes Subnoder» und «Kobal».

2012 Zusammenarbeit mit der Sängerin und Audiovisual Art Künstlerin Johanna Jellici an ihrem Werk «Zwei Stimmen» für das Ulmer Museum (D)

Seit 2013 Co-Leader der Band Jellici/Baldes‘ Soundfields zusammen mit der Sängerin/Elektronikerin Johanna Jellici.

April 2017 «Artist in Residence» im Jazzclub Moods.

Seit 2017 Co-Leader der Band Jellici Baldes Spacetracker

Seit 2019 neue Band «Bloom Effect» mit Jochen Baldes, Franz Hellmüller, Patrick Sommer und Tony Renold. CD Veröffentlichung «Slider» bald bei Leo Records.


Joe Henderson

Joe Henderson kam am 24. April 1937 in Lima, Ohio, zur Welt. Er wuchs, zusammen mit fünf Schwestern und neun Brüdern, in armen Verhältnissen auf. Durch die Jazzplatten eines seiner Brüder wurde er auf die Musik aufmerksam und versuchte sich an Klavier, Schlagzeug und Saxophon. Von 1960 bis 62 war er bei der US Army und hatte die Gelegenheit, dort mit einem Quartett bei einer Talentshow aufzutreten. Er gewann diesen Army-Wettbewerb und wurde auf Welttournee geschickt. Zurück in den USA und nach Beendigung der Armeezeit zog er nach New York und seine Karriere ging steil bergauf.

Von 1963 bis 1968 wirkte er bei unterschiedlichen Aufnahmen für das Blue Note Label mit. «The Sidewinder» von Trompeter Lee Morgan, «Song for my father» von Pianist Horace Silver, «The Prisoner» von Pianist Herbie Hancock und seine eigenen Alben «Page one», «Inner Urge» oder «Mode for Joe» sind nur einige davon. Anfang der 70er Jahre spielte Henderson kurz bei der Soul-Jazz-Band «Blood, Sweat & Tears» und zog nach San Francisco. Die Stadt sollte bis zu seinem Tod dreissig Jahre später seine Heimat bleiben.

1986 gab er im New Yorker Jazzclub Village Vanguard aufsehenerregende Konzerte, die auch auf CD erschienen sind. Unter dem Titel «State of the Tenor» definierte Joe Henderson zusammen mit Bassist Ron Carter und Schlagzeuger Al Foster die Art des Trio-Zusammenspiels neu. Freiraum, Konzentration, konkrete Linienführung, komplexe harmonische Erweiterungen, in all dem waren diese beiden Live-Alben zu dieser Zeit das Mass aller Dinge.

In den 90er Jahren erschienen sehr erfolgreiche Alben, in denen sich Henderson den grossen Komponisten des Jazz widmete - Huldigungen an Billy Strayhorn, Antonio Carlos Jobim und Miles Davis. Hendersons letzte Einspielung war Gershwins Oper «Porgy and Bess», bei der Chaka Khan und Sting jeweils ein Stück singen. All diese Jahre hindurch war Henderson auch immer weltweit in Konzerten zu erleben.

Er starb am 30. Juni 2001 in San Francisco an Herzversagen, herbeigeführt durch eine chronische Lungenerkrankung.

 

Verfügbare Plätze
22
Anzahl Plätze
50
Bar mit Drinks und Snacks geöffnet ab:
17:00

 

Alle Daten


  • Freitag, 3. März 2023 20:15

 

Teilnehmer-Liste

Anonym (2)
Freitag, 3. März 2023 - 20:15
Wolfgang Schönig (1)
Freitag, 3. März 2023 - 20:15
Christinger (2)
Freitag, 3. März 2023 - 20:15
Anonym (1)
Freitag, 3. März 2023 - 20:15
René Walcher (2)
Freitag, 3. März 2023 - 20:15
Roger Girod (1)
Freitag, 3. März 2023 - 20:15
Martin Maurhofer (1)
Freitag, 3. März 2023 - 20:15
Alfred Stahel (2)
Freitag, 3. März 2023 - 20:15
Willi Hofstetter (1)
Freitag, 3. März 2023 - 20:15
Gertrud Eggenberger Soliva (2)
Freitag, 3. März 2023 - 20:15
Anonym (2)
Freitag, 3. März 2023 - 20:15
Dorothea Keiser (2)
Freitag, 3. März 2023 - 20:15
Heinz Klemenz (3)
Freitag, 3. März 2023 - 20:15
Anonym (2)
Freitag, 3. März 2023 - 20:15
Anonym (2)
Freitag, 3. März 2023 - 20:15
Anonym (2)
Freitag, 3. März 2023 - 20:15